Bunkeranlage auf Helgoland

Nach dänischer und britischer Zugehörigkeit kam Helgoland aufgrund des sog. "Sansibar-Vertrages" 1890 zum deutschen Kaiserreich. Bereits 1891 wurden erste Maßnahmen zum Festungsbau und dem Bau einer Marinemole ergriffen. Im zweiten Weltkrieg wurde Helgoland schließlich zu einer Hochseefestung mit einem weit verzweigten Luftschutzstollensystem ausgebaut. Bei einer Inselgröße knapp unter 1 km² erstreckte sich das unterirdische Bunkersystem über mehrere Kilometer. Nach Kriegsende wurden im April 1947 die militärischen Anlagen durch die britische Marine gesprengt. Dabei handelte es sich mit 6.700 Tonnen Sprengstoff - bis vor wenigen Wochen - um die weltweit größte nicht-atomare Sprengung; erst im April 2017 wurde durch den Abwurf einer amerikanischen Bombe mit 11.000 Tonnen Sprengstoff in Afghanistan eine noch größere Sprengung ausgelöst.  

 

Nur ein kleinerer Teil des zivilen Luftschutzbunkers mit einer Länge von rd. 350 Metern  ist noch begehbar und kann in 18 Metern Tiefe besichtigt werden. Es handelt sich hierbei vorwiegend um Stollengänge, auf denen zu beiden Seiten Sitzbänke für die Zivilbevölkerung standen. Die Sitzplätze waren den Inselbewohnern fest zugewiesen.