Sayner Hütte, Bendorf-Sayn

Sayn, ein Stadtteil von  Bendorf, liegt am Rande des Westerwaldes. Besucher kommen insbesondere wegen der Burg und dem Schloss Sayn oder dem Schmetterlingspark hierher. Weniger bekannt ist, dass Sayn auf eine lange Geschichte der Eisenverhüttung zurückblickt.

 

Wegen des vorhandenen Erzaufkommens in dieser Gegend wurde bereits Mitte des 18. Jahrhunderts eine erste Eisengießerei mit zwei Hochöfen errichtet, die 1815 in preußischen Besitz überging. Produziert wurde von Eisenkunstguss über Baueisen bis hin zu Geschützen (u.a. für die Festung Ehrenbreitstein in Koblenz). 1865 ging die Hütte in das Eigentum von Alfred Krupp über, der die Produktion auf die Herstellung von Roheisen konzentrierte, bis der Betrieb schließlich 1926 eingestellt wurde.

 

 

Im Laufe der Jahre war das Areal dem Verfall preisgegeben, ein vollständiger Abriss konnte aber verhindert werden. Die Sayner Hütte steht inzwischen unter Denkmalschutz und konnte zu einem beachtlichen Teil wiederhergestellt werden. Heutiges Kernstück ist die 1830 errichtet Gießhalle, die als Prototyp des modernen Industriebaus gilt (vgl. Deutsche Stiftung für Denkmalschutz). Sie ist „der erste Industriehallenbau der Welt, dessen tragende Konstruktion ausschließlich … aus Gusseisen besteht … Erstmals wurde hier in großem Maßstab die Verbindung von Gusseisen und Glas eingeführt“ (Quelle: Freundeskreis Sayner Hütte e.V.). Erst von wenigen Tagen, am 15.03.2019, wurde die zweijährige Sanierung des Hochofens abgeschlossen.