Heilanstalten Beelitz

Aufgrund der schlechten hygienischen Lebensbedingungen starb Ende des 19. Jahrhunderts jeder 7. in Deutschland  an Tuberkulose, einer ansteckenden Lungenkrankheit. Nach der Entdeckung des Tubekuloseerregers durch Robert Koch (1890) reagierten die Landesversicherungsanstalten mit dem Bau von Heilanstalten. Die größte Einrichtung dieser Art waren die Heilanstalten in Beelitz (nahe Berlin). Bereits 4 Jahre (!) nach Baubeginn konnte 1902 der erste Bauabschnitt mit rd. 600 Betten in Betrieb genommen werden. Aufgrund der großen Zahl an Erkrankten wurde schon zwei Jahre später die erste Erweiterung der Anlage auf 1.200 Betten beschlossen.

 

Die Beelitzer Heilstätten sind in vielfacher Hinsicht interessant. Es handelte sich nicht nur um moderne und architektonische anspruchsvolle Bauten, die den Patienten einen in dieser Zeit außergewöhnlichen Komfort boten. Hinzu kam modernste Technik, z.B. ein bereits  mit Kraft-Wärme-Kopplung betriebenes Heizkraftwert, das auch die Zentralheizung in den rd. 60 Gebäuden mit Wärme versorgte. Zu den Heilstätten gehörten außerdem Bewirtschaftungs- und Verwaltungsgebäude, von dem Wasch- und Küchengebäude, einer Desinfektionsanstalt über landwirtschaftliche Einrichtungen zur Selbstversorgung bis hin zum eigenen Feuerwehrdepot.

 

Informationen zu den Heilstätten finden sich u.a. hier